SWA Qualität
Seit Gründung arbeitet der SWA an der Sicherung und Entwicklung von Qualitätskriterien in ambulant betreuten Wohngemeinschaften (WGs).
Der Verein diskutiert, überarbeitet und aktualisiert laufend Qualitätskriterien.
Transparenzoffensive
Der SWA hat dazu ein Evaluationsinstrument entwickelt, das die besonderen Strukturen einer ambulant betreuten WG in Berlin und insbesondere das Wohlbefinden und die Selbstbestimmung der WG-Bewohnerinnen im Fokus hat.
Langjährige Erfahrung hat gelehrt, dass geteilte Verantwortung nicht nur strukturelle und rechtliche Rahmenbedingungen voraussetzt, sondern insbesondere in der alltäglichen gemeinsamen Umsetzung aller Ansprüche umgesetzt und gelebt werden muss.
Qualität in diesem Sinne ist ein gelebter Prozess im Alltag, der nur von allen Akteuren gemeinsam umgesetzt werden kann. Und, Qualität in diesem Sinne ist höchst diffizil zu erfassen, da sie die individuellen Ansprüche einerseits und die vorhandenen normativen Ansprüche andrerseits berücksichtigen muss.
Das Instrument ist daher in erster Linie ein Dialog-Instrument. In Anlehnung an die Aspekte des EFQM (European Foundation for Quality Management), d.h. an die selbstlernende Organisation, soll das Instrument die Organisation (hier die ambulant betreute WG) sich möglichst selbst befähigen, exzellente Ergebnisse zu erzielen.
Die Grundfrage war „was können/müssen die Beteiligten tun, um Lebensqualität, Selbstbestimmung und Wohlfühlqualität in ambulant betreuten WGs für Menschen mit Demenz zu garantieren und zu fördern?“
Im Mittelpunkt der Betrachtungen steht die Kundenorientierung bzw. das Nutzerwohl. Denn, so die Überlegungen, wenn alle direkt und indirekt beteiligten Akteure die bestmögliche Begleitung und Versorgung der Nutzerinnen im Fokus haben, impliziert dies auch bestmögliche Qualität des gesamten Unternehmens, der Prozesse und der Arbeit sowie der Rahmenbedingungen.
Folgende Kriterien wurden dabei berücksichtigt:
- Geteilte Verantwortung
- Information und Beratung der Nutzerinnen
- Transparenz
- Raum für Individualität und die aktive Selbstbestimmung der Nutzerinnen
- Qualifizierte und individuelle Betreuung und Pflege
- Gemeinschaftliche Alltagsgestaltung
- Wohnraum und Wohnumfeld
- Einbindung in das Gemeinwesen
- Vernetzung
- Konfliktbewältigung und Beschwerdemanagement.
Der Evaluationsbogen enthält pro Frage eine Wertung, die den Qualitäts-Ansprüchen des SWA e.V. entspricht. Die Bewertung spiegelt den höchsten Anspruch (oder die bestmögliche Praxis) folgender Aspekte wieder:
- normative Vorschriften,
- aktuelle Fachkenntnisse zur Versorgung und Begleitung von (in erster Linie) Menschen mit Demenz,
- Mit- und Selbstbestimmung der Nutzerinnen.
Die Entwicklung des Bogens wurde wissenschaftlich begleitet.
- Mitglieder des SWA werden bei der Umsetzung und Optimierung von guter Arbeit in ambulant betreuten Wohngemeinschaften begleitet.
- Pflegedienste, die in WGs versorgen und eine hohe Übereinstimmung mit den Anforderungen der Qualitäts-Anforderungen des SWA e.V. erzielen, erhalten eine Plakette (keine Note oder Veröffentlichung dieser Ergebnisse).
- Diese Plakette wird in der jeweiligen WG gut sichtbar ausgehängt – sie ist damit einerseits Werbung und andererseits öffentlicher Kontrolle zugängig.
- Das Evaluationsverfahren wird sowohl zur Kontrolle als auch zum Dialog eingesetzt.
- Parallel dazu veröffentlicht der Pflegedienst eine Selbstdarstellung seiner Arbeit in der jeweiligen WG im Rahmen eins vom SWA vorgegeben und für den Nutzer vergleichbaren Rasters.
- Das Verfahren kann beauftragt werden.
Broschüre
„Qualitätskriterien für ambulant betreute Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz - eine soziale Herausforderung! - Orientierungs- und Entscheidungshilfe -, 4. vollständig überarbeitete Auflage, Berlin 2016“
Die Qualitätskriterien des SWA e.V., zuletzt 2006 formuliert, wurden komplett überarbeitet.
15 Jahre Erfahrung aus Praxis und Beratung, der aktuelle Fachdiskurs sowie die Vielfalt an Pflege-Wohngemeinschaften spiegeln sich in den Qualitätsaspekten wieder.
Im Fokus steht der Respekt vor dem Einzelnen bzw. die Selbstbestimmung der Nutzerinnen (WG-Bewohnerinnen wie deren Vertreterinnen gleichermaßen). Lebensqualität in einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft hängt nicht zuletzt von dem komplexen Miteinander der Akteure ab.
Die Broschüre will Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen, Rechtsbetreuern, Pflegediensten, Vermietern, Ehrenamtlichen u.a. umfassende Informationen und Anregungen für ein gelingendes Gestalten an die Hand geben.
Die Broschüre ist beim SWA e.V. gegen eine Schutzgebühr von 15 Euro plus Porto erhältlich.
Zu bestellen per E-Mail: verein [at] swa-berlin.de (verein[at]swa-berlin[dot]de)
Q-Kriterien-Flyer
Wohngemeinschaften mit Plakette
Die Transparenzoffensive des SWA beinhaltet eine öffentliche Selbstdarstellung von Wohngemeinschaften.
Die Selbstdarstellung ist analog zur Struktur des SWA-Qualitäts-Flyers angelegt, um Inhalte vergleichen zu können.
In der Regel erfolgt diese Selbstdarstellung durch die Pflegedienste, die in den jeweiligen WGs versorgen.
Im Folgenden sind WGs gelistet, die die Evaluation der SWA-Transpranzeoffensive durchlaufen und eine Plakette für Qualität erhalten haben (s.o.).
Für die inhaltliche Selbstdarstellung der Wohngemeinschaften ist der SWA nicht verantwortlich.
Handblätter
Handblatt-Sammlung des SWA e.V. (aktualisierte 2. Auflage - 08/2013)
Aktualisierte Verbraucherschutz-Informationen zu vielen Themen rund um die WG beim Verein in stabiler Handblatt-Version.
Für 15 Euro + Versandkosten beim SWA e.V. zu beziehen.
Oder als Download hier:
Foto: Alexandra Kern @ www.alexandrakern.de